Dienstag, 28. April 2015

Nach dem Wochenende







Drei Tage am Starnberger See, schwere Tage und schöne Tage.

Vier Tage vorher im August ein Schwimmen mit Blick auf die Berge.

Acht Monate später bin ich an diesem Ort.

Neben dem Kloster ist das Buchheim-Museum mit seiner Sammlung und der aktuellen Expressionisten-Ausstellung. Hier treffe ich wieder auf Radziwill, ein Vorbild aus den Tagen des Kunststudiums, und entdecke einen Engel.




Mich tröstet ein Buddha der Sammlung. Sein leichtes, wissendes Lächeln verströmt Tiefe und Weisheit.





Die Masken erinnern an die Gesichter der Menschen seit dem letzten Sommer.




Die Madonna trägt auf dem Gewand dieselbe Stickerei wie ich auf meinem Tuch.




Abends breitet auch die Landschaft mit einer Spiegelung ihre Arme aus und schließt mich und meine müden Augen in ihre Arme.



Am nächsten Abend erfahre ich von dem Erdbeben in Nepal und denke voll Mitgefühl an die  Traumatisierten,  Leidenden und Trauernden dort.



Samstag, 18. April 2015

Malerei fließen lassen







Ob es Zufälle gibt?
Genau so, wie ich Käthe Kollwitz über Umwege begegnet bin, begegnete ich heute im Supermarkt einer Frau, die sich nach meinem Ergehen erkundigte - eine Frage, die mich anschließend in den abgelegensten Bereich des Supermarktes trieb. Dort versteckten sich zwei Kinder hinter einer niedrigen Verkaufsfläche, kicherten und rannten davon. Als ich nachsah, was dort für Waren lagen, wartete eine kleine Flasche um die Hälfte reduzierter schwarzer Abtönfarbe auf mich, die ich kaufte.
Zuhause holte ich einen kleinen Borstenpinsel, riss aus einem Buch, das mir für Collagen diente, einige Seiten und begann zu malen.

Ich malte, ohne nachzudenken, was mir aus der Hand floss.

Seit wie langer Zeit hatte ich nicht mehr gemalt!


Hier die Seelenbilder, wie ich sie nennen will:





























WE





























Mittwoch, 15. April 2015

Begegnung mit Käthe Kollwitz






S. hat mir ein Buch geschenkt, in dem es um eine junge Künstlerin geht, die Vögel liebt, darstellt und an der Zerstörung ihrer Umwelt leidet, schließlich krank wird, von der Zeichnerin zur Malerin und zur Bildhauerin wird und stirbt, nicht ohne den Plan zu verfolgen, mit der illegalen Beerdigung ihrer Leiche auf einem an einen Investor verkauften Grundstück dessen Bebauung zu verhindern.
Das wäre eine Geschichte, die interessant erzählt werden könnte, die Autorin hat mich aber enttäuscht, es scheint mir ohne Herz geschrieben, nur zusammengesetzt aus herbeigesuchten Versatzstücken.
Öfter kommt auch Käthe Kollwitz vor, ohne dass ich mich erinnern kann, wie ihr Leben in die Handlung wirkt. Aber bei mir hat es etwas ausgelöst, von ihr zu lesen und, auch weil mich ihr Portrait in Form einer Fotografie schon lange begleitet, ging ich in die Bücherei, um mir ihre Tagebücher auszuleihen. Als zweites nahm ich ein Buch mit Selbstportraits und sogenannten „versteckten“ Selbstportraits mit.
Es ist manchmal, als ob das Schicksal mir etwas zuspielt, mir, der Künstlerin, die ebenso wie Käthe Kollwitz ihren Sohn verloren hat. Wiedergefunden habe ich in den Buchzeilen das Gefühl der Trauer, das Kämpfen um den Sinn des Lebens, das Auf und Ab der produktiven und das der suchenden, sinnlos erscheinenden Phasen, in denen man sich durch das Ausbleiben der schöpferischen Kraft so schwer tut. Dann der Große Einschnitt, der sie so trifft, obwohl ihr von klein auf das Sterben von Kindern gegenwärtig ist – „die Mutter, das Kind und der Tod“ - ein schon in jungen Jahren bearbeitetes Thema.
Auf welch anderem Weg bin ich zurzeit unterwegs: Die Filme auf Abstand, bearbeite ich nach der Begegnung mit den Mandalas nach C.G. Jung auf ebenso heilende Art und Weise meine Holunderholz-Augen. Es entstehen vielseitige strahlende Augen-Blicke und ich warte auf die Paketsendung mit den für die kleinen Arbeiten bestellten Anhängern:
Augen aus Holunderholz / Holunder schützt und hilft